Dies spielte zwar am Rande ebenfalls eine Rolle, als Angela Merkel und Peer Steinbrück im Januar 2009 vor die Kameras traten und die den freien Handel benachteiligenden Regeln der Abwrackprämie präsentierten, dennoch richtete dies keinen allzu großen Schaden ein, denn nicht nur der BVfK war schnell auf der Bühne und konnte die Dinge erfolgreich mitgestalten und den Händlern hilfreich zur Seite stehen, die freien Händler selbst zeigten wieder einmal, wie leistungsfähig und flexibel sie auf sich plötzlich verändernde Situationen reagieren können.
Ja, das waren wilde Zeiten mit Goldgräberstimmung, die an den geradezu explodierenden Autohandel nach Mauerfall und deutscher Wiedervereinigung erinnerte.
Wozu diese ausführliche Rückbetrachtung und Plakatieren eigener Leistung und Kompetenz, bei der im Übrigen nicht unerwähnt bleiben soll, dass das Düsseldorfer Landgericht mit fast einem Jahr Verspätung das erkennt, was der BVfK zum Abgasskandal von Anfang an und zunächst ziemlich alleine festgestellt hat: „Es sei fraglich, ob es sich (bei der Softwaremanipulation) um einen (kaufrechtlichen) Mangel handele…!“ ?
Wir möchten Sie, verehrte BVfK-Mitglieder mit zunehmender Eindringlichkeit darauf vorbereiten, dass wir es wieder einmal mit einem Großereignis zu tun haben, welches Ihren Verband in seiner Kompetenz und Leistungsfähigkeit bis an die Grenzen fordert.
Wenngleich wir die finanziellen Früchte unseres Wachstums wie auch unseren enormen Erfahrungsschatz immer in die Steigerung unsere Kapazitäten und Möglichkeiten investiert haben, stehen wir mit der Causa Hyundai vor einem Fall, der uns große Sorgen und alles andere als sicher macht, die Situation beherrschen zu können.
Nach nunmehr sechs Wochen dürfte feststehen: Der koreanische Autohersteller hat eine Lawine losgetreten, mit der europaweit große Teile des EU-Neuwagenhandels vernichtet werden könnten. Im Grunde genommen bedurfte es noch nicht mal eines Tritts gegen diese Lawine, sondern es musste nur ein kleiner Hebel namens Markenrecht angesetzt werden, um diese Entwicklung in Gang zu setzen.
O.K. - Alle BVfK-Schalter umgelegt, Ruder hart Backbord, Maschine Vollgas, Kompetenz und Energie gebündelt und auf ins Gefecht!
Doch was müssen wir erleben? Konfusion, Ignoranz, falsche Wahrnehmung und wirklichkeitsfremde Heilsbringer erzeugen an einer Stelle ein großes Durcheinander, wo wir ohne Zeit zu verlieren schnellstmöglich zu einer Schlachtordnung finden müssten, die dem heranrollenden Tsunami gewachsen ist.
Das hat leider wertvolle Zeit gekostet und dennoch haben wir in der Zwischenzeit Vieles in Bewegung gesetzt und Lösungsmodelle entwickelt, während sich an anderen Stellen die Erinnerung an Grimm´s Märchen aufdrängen: „ … und wenn sie nicht gestorben sind, dann tagen sie noch heute…“
Das ist sehr schade, doch können wir keine Zeit des Bedauerns verlieren und müssen halt wieder einmal alleine in den Ring um den Kampf David gegen Goliath zu üben. Dabei sind wir uns nicht einmal ganz sicher, wer Goliath denn überhaupt ist?
Sind Hyundai und seine europäischen Manager nur Werkzeug bei der europaweiten Neusortierung des Neuenwagenvertriebs der Koreaner zu Gunsten von Handelsgruppen, die zu den Big Playern zählen? Erklärt das die vielen Paradoxa und Widersprüche die mit dafür gesorgt haben, dass einige lange nicht erkennen konnten, was hier wirklich geschieht und der BVfK-Bewertung bisher nicht glauben wollten? Geht es nicht nur um Markenrecht, sondern wird nicht von Hyundai das Kartellrecht massiv verletzt? Und zwar seit Jahren?
Eines ist jedenfalls sicher: Niemand kann behaupten, das richtige Rezept gegen dieses Situation zu haben, deren Vernichtungsgefahr man nicht durch ein paar Telefonate beseitigt.
Das einzig Erfolgversprechende ist das akribischer und systematischer Bearbeiten aller relevanten rechtlichen und politischen Bereiche. Dies erledigt Ihr BVfK mit hohem Aufwand.
Einen Teil des Ergebnisses dieser Arbeit können Sie einen Informations- und Beratungsangebot entnehmen, zu welchem Sie über diesen Link gelangen:
LINK >>> BVfK-ECDA--Info und Beratungsangebot zum-markenrechtlichen-Vorgehen-von-Hyundai
Bitte nehmen Sie sich die Zeit, dies alles gründlich zu studieren. Nicht nur, wenn Sie in der Vergangenheit Fahrzeuge der Marke Hyundai verkauft haben. Schätzungen gehen davon aus, dass in den letzten Jahren circa 30 % aller EU-Importe dieses Herstellers mit dem Problem behaftet sein könnten.
Sie werden lesen, dass wir realistischerweise nur begrenzten Optimismus verbreiten können und zu Pragmatismus raten müssen, aber auch das ist manchmal notwendig, um am Ende sagen zu können:
"Alles Gute für Ihren Autohandel!"
Herzliche Grüße
Ihr
Ansgar Klein
Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband freier Kfz-Händler BVfK e.V.
Feedback immer gerne direkt an a.klein@bvfk.de
p.s.: „Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam jemand, der wusste das nicht und hat es gemacht.“